Posts

Es werden Posts vom Februar, 2024 angezeigt.

Pfeffer, Vanille und Mora Mora - ein Rückblick

Bild
Madagaskar ist auf jeden Fall eine Reise wert. Jedoch ist es kein Urlaub, sondern eine Abenteuerreise. Wenn man bereit ist, die Comfort-Zone etwas zu verlassen, bekommt man Einblick in ein tolles und unglaublich abwechslungsreiches Land. Man bekommt auch einen Blick weit über den Tellerrand hinaus und es wird einem bewusst, dass der europäische Standard eben nicht der Standard weltweit ist und dass es auch viel mehr ärmere Menschen auf der Welt gibt. Das Land ist sehr schön und hätte so viel Potential. Leider laufen viele Dinge falsch oder sogar rückläufig, wo das Volk selbst nichts dafürkann. Ein Beispiel: Es gibt noch Zugschienen, aber kein funktionierendes Schienennetzwerk und keine Züge mehr. Madagaskar war lange eine Kolonie, richtig „frei“ sind sie jedoch immer noch nicht.   Was man aber merkt, und was auch ins Bewusstsein dringt: obwohl die meisten Menschen „Nichts“ haben – sind sie trotzdem glücklich.    

Mit dem Fihavanana Service nach Tana

Bild
Unser Shuttle startet um 06:00 Uhr, mit an Bord sind 2 Fahrer und 5 Fahrgäste. Nach 5h Fahrt geht der Kühlerschlauch kaputt, es wird ein wenig geschraubt, Wasser nachgeleert und wir fahren weiter. Das Ganze wiederholt sich im 10-Minuten-Takt, aus Minuten Stehzeit werden Stunden und die Strecke, die noch vor uns liegt, nicht weniger. Um 19:00 Uhr ca. kommen wir in Ihosy an, wo wir eigentlich zu Mittag hätten essen sollen.   Zum Glück kann einer der Fahrgäste Englisch – wir bitten ihn, zu kommunizieren, dass wir langsam doch zum Flughafen müssen und eine Lösung brauchen. Nachdem unser Gefährt endgültig den Geist aufgegeben hat, kommt nach einigen Telefonaten gegen 23:00 Uhr ein Ersatzbus daher. Man muss sagen, dass der Fahrer wirklich alles gegeben hat. Mit einem Affenzahn hat er die Strecke und jedes Schlagloch quasi überflogen und alle Gäste haben mit uns mitgefiebert. Zum Schluss haben wir unseren Flieger jedoch um 30 Minuten versäumt.   Wir haben uns dann im Airpor...

Mangily und Toliara

Bild
Wir quartieren uns in einem Vorort von Toliara ein und verabschieden uns vom Fahrer. Das Madagaskar hier hat nicht viel mit dem zu tun, was wir in der ersten Woche gesehen haben. Man sieht auch, dass es den Menschen hier besser geht, es gibt asphaltierte Straßen und die Kinder schauen nicht mehr, wenn sie einen Weißen sehen. Heute ist Markttag und viel los.   In Mangily verbringen wir drei schöne Tage, gehen tauchen und haben Glück beim Whale Watching. Max hatte uns vergeblich auf einer Warteliste für einen Inlandsflug zurück zur Hauptstadt notiert. Daher werden wir mit einem Shuttle von Toliara nach Tana zurückfahren. Die Fahrt ist mit 20 Stunden angesetzt, somit hätten wir in Tana noch ca. 10h Zeit bis zum Rückflug. Der Shuttle ist eine höherwertige Alternative zum Taxi Bruisse. Für die Einheimischen sind die mit Menschen und Gepäck überladenen Taxis die einzig leistbare Variante, um von A nach B zu kommen.  

Über Manja nach Toliara

Bild
In der Früh verabschieden wir uns von Max. Unser neuer Fahrer bringt uns durchs Landesinnere nach Toliara, da dies kürzer ist, wie der übliche Weg entlang der Küste. Die Fahrt dauert 1,5 Tage, mit einer Übernachtung in Manja. Es ist faszinierend, von dem lebendigen Morondava sind wir nach kurzer Zeit schon wieder fernab jeglicher Zivilisation im „Nichts“. Die Landschaft fliegt an uns vorbei und wechselt im Minutentakt von verbrannter Erde auf sattes Grün zu verdorrten Ästen und roter Erde. Selbst an den trockensten Stellen wird Reis angebaut. In einem kleinen Dorf werden wir bestaunt, hier sind noch nicht viele Weiße vorbeigekommen. Die Einwohner sind sehr freundlich und neugierig.   Die Fahrt verzögert sich aufgrund eines ausgeschlagenen Lagers beim Auto. Zum Glück scheinen alle Madagassen Hobby-Mechaniker zu sein, nach einer Stunde geht es weiter. Vom ursprünglichen Zeitplan sind wir schon wieder eine Weile entfernt. In Madagaskar gilt das Lebensmotto „Mora Mora“, was s...

Tsingy Nationalpark – Baobab Alley – Morondava

Bild
In den nächsten zwei Tagen besichtigen wir den Tsingy Nationalpark und die Baobab Alley. Es waren zwei Naturschauspiele und den Besuch auf jeden Fall wert – die Fotos sprechen für sich!         Wir übernachten in Morondava, wo wir für wenig Geld ein Zimmer in europäischem Standard bekommen. Es gibt Strom, Internet und einen Bankomaten. Jedoch funktioniert immer nur in gewissen Stadtteilen der Strom, weil es für die Stadt zu teuer ist, alles auf einmal zu beleuchten. Da die Tour nun zu Ende ist, hat Max für uns einen Fahrer organisiert, der uns zum Strand bringen wird.

Wieder auf festem Boden...

Bild
N ach 2,5 Tagen auf dem Fluss geht es wieder ans Ufer. Wir sind mit unserem neuem Fahrer auf dem Weg in das Dörfchen Bekopaka. Während der Fahrt überqueren wir mit einer (ebenfalls spartanischen) Fähre den Fluss. Das Auto des Fahrers entpuppt sich als Schrottkarre, wir brauchen öfters „Time to fix the car“.     Bekopaka liegt in der Nähe des Nationalparks. In unserem Bungalow gibt es eine Dusche und ein WC! Allerdings nicht mit fließend Wasser, am Boden stehen 3 Kanister. Die Suche nach Internet, um ein kurzes Lebenszeichen nach Hause zu schicken, gestaltet sich als etwas schwierig.    

Auf dem Fluss

Bild
Wir verbringen nun 2,5 Tage auf dem Fluss. Was zu Beginn recht spartanisch wirkt, war im Nachhinein die authentischste und entschleunigendste Art, das Land zu erkunden. Auf unserem 6 Meter langem Boot sind alle hintereinander aufgefädelt, die Rucksäcke, Guide Max, zwei Ruderer und eine Henne. Wir taufen sie Elfie. Ihr wird es wohl bald an den Kragen gehen, aber noch gackert sie vor sich hin.   Die Einwohner am Fluss leben in Strohhütten bauen Reis an. Schon von Weitem sehen die Kinder unsere Haut leuchten und laufen am Ufer neben uns her („Salam Vazah!“ / „Hallo Weiße!“). Sie sind dankbar über unsere leeren Wasserflaschen, da sie diese als Gefäße verwenden können.   Am Abend schlagen wir unser Zelt am Wasserfall Anosinampela auf. Hier sehen wir zum ersten Mal zwei andere Touristen und Lemuren. Max kocht für uns die leckersten Speisen auf einem Minigrill. Es gibt Fisch, Nudeln und Reis. Zum Frühstück bekommen wir Baguette, Marmelade und Eier von Elfie. Er erzählt uns ...

Die Adventure Tour

Bild
Zuerst müssen wir die Tour im Voraus bezahlen. Für einen Euro bekommt man 4.000 Ariary. Der größte Schein ist 20.000 Ariary, somit € 5,00. Der Bankomat rattert beim Beheben der Summe für die Tour und spuckt zentimeterdicke Stapel aus. Trotz Sicherheitsmann und Guide werden die Bewohner neugierig, Frauen und Kinder betteln. Als „Vazah“ (Weißer) fällt man auf, es gibt nur wenige Touristen. Unterkünfte und Essen sind in Madagaskar im Vergleich zu europäischen Verhältnissen sehr günstig, aber Diesel und Benzin fast gleichwertig. Da die Menschen in Madagaskar sehr wenig verdienen, ist Treibstoff ein Luxusgut. Aufgrund der Straßenverhältnisse sollte man Einiges an Zeit einkalkulieren. Weiters sollte es einem nichts ausmachen, dass man ordentlich durchgerüttelt wird.   Ein Fahrer bringt uns von Tana über Antsirabe nach Miandrivazo, wo uns Guide Max für die Flussfahrt auf dem „Tsiribihina“ erwartet. Auf der Fahrt sehen wir bereits viel von diesem abwechslungsreichen Land.   Das ...

Tana

Bild
Wir fliegen mit der Ethiopian Airlines nach Antananarivo (kurz „Tana“), die Hauptstadt von Madagaskar. Die Stadt ist lebendig, auf dem Weg zum Hostel bekommen wir eine Vielzahl an Eindrücken. Zebu-Rinder auf Reisfeldern, daneben Wäsche aufgelegt zum Trocken, bunter Verkehr, haufenweise alte Autos, Wellblechdächer, bettelnde Kinder. Weiße dürfen/sollen am Abend nicht alleine durch die Stadt, hier könnte es gefährlich werden. Am Land ist die Situation entspannter.     Im Hostel wird uns gleich auf Englisch erklärt, dass wir das Land auf eigene Faust nicht bereisen können. Die meisten Autos sind in einem schlechten Zustand, Pannen gehören zur Tagesordnung. Es gibt keine Straßenschilder oder Straßenmarkierung. Einheimische kennen die Wege natürlich – nach jeder Regenzeit finden sich auf der roten Erde neue Routen. Asphaltierte Straßen sind oft mit Schlaglöchern versehen. Zwischendrin wird man auch an Mautstellen aufgehalten, aber nicht immer von echten Polizisten. Es gibt nur ...

Madagaskar – die ferne Unbekannte!

Bild
Nachträglich möchten wir von unserer Madagaskar-Reise im Sommer 2022 berichten. Der Bericht erfolgt nicht in Ich-Form von Stefan, sondern in der Wir-Form, da Stefan mit seiner Freundin Edith unterwegs war. Edith war bis jetzt nur auf durchgeplanten Europa-Kurzreisen, somit völliges Neuland.   Warum Madagaskar? Wir wollten etwas fernab der „klassischen“ Reiseziele. Zum Spaß haben wir durch Google Maps gescrollt und auf „Stop“ gedrückt – und sind auf Madagaskar stehen geblieben. Bis auf den Flug und die erste Nacht in einem Hostel haben wir nichts im Voraus gebucht.